Trotz großer Fortschritte auf dem Gebiet der Trainingsmethodik und des Schuhwerks scheint es, dass
50 % der LäuferInnen sowohl im Wettkampf - als auch im Freizeitbereich,
mindestens einmal im Jahr mit einer Verletzung ausfallen (Fields et al. 2010).
In den letzten Jahrzehnten wurde diese Verletzungsrate kaum durch wissenschaftliche Evolution im Bereich der Schuhtechnologie, Trainingserkenntnisse, gesunder Ernährung und medizinischer Betreuung beeinflusst.
Was würde das verursachen?Eine Hypothese ist, dass die Behandlung sowohl präventiv als auch kurativ oft und hauptsächlich lokal und rein parietal ist. Die ganzheitliche osteopathische Sichtweise und konsequente Vorgehensweise („Du läufst nicht nur mit den Beinen!“) ist eindeutig ein Mehrwert in der Begleitung von LäuferInnen.
Dieser Kurs bietet Einblicke und Antworten auf alle lauf-bezogenen Aspekte aus einem osteopathischen Konzept (Anatomie, Embryologie, Physiologie und Neurologie). Sie basieren einerseits auf einem kritischen Blick auf die wissenschaftliche Literatur und andererseits auf der langjährigen Erfahrung von Rik Hoste in der Diagnostik und Behandlung von LäuferInnen.
Anschließend können die Teilnehmenden, dank der bereitgestellten Tools, das erworbene Wissen problemlos in der eigenen Praxis anwenden.
INHALT
TEIL 1: Konzept Krankheit & Gesundheit angewendet bei SportlerInnen
▪ Begriffe: Ursache/Folge, Symptom, Funktion und Dysfunktion, Hypotension und Hypertension, Gewebequalität und Gewebemobilität, Polarität und Verhalten
▪ Komplexitätstheorie
▪ Sportosteopathie
▪ Anwendungen
TEIL 2: Embryologie▪ Relation Struktur, Funktion und Form
▪ Polaritäten
▪ Limiting en inner tissue
▪ Extremitäten und metabole Felder
▪ Anwendungen
TEIL 3: Inner Tissue▪ Physiologie des Bindegewebes
▪ Biotensegrität und Balance/Disbalance in Spannung
▪ Myofasziale Einheit
▪ Prestress und die Relation mit Bewegungsmustern und Beschwerden
▪ Gewebebelastung (Kraftlinien, Komplexität und Anpassungsfähigkeit)
▪ Kritischer Blick auf myofasziale Ketten
▪ Knorpel- und Knochenverletzungen bei LäuferInnen
▪ Anwendungen
TEIL 4: Viszerales System▪ Biomechanische und physiologische Rolle des viszeralen Systems für LäuferInnen
▪ Viszerofasziale Einheit
▪ Anwendungen
TEIL 5: Kranio-Vertebro-Sakrales System ▪ Statik, Stabilität und Mobilität
▪ Okulomotorik und Bewegungsmuster
▪ Anwendungen
TEIL 6: Biomechanik der Laufbewegung ▪ Phasen der Laufbewegung
▪ Logik der individuellen Laufstile
▪ Footscan-Analyse
▪ Video-Analyse
▪ Osteopathischer Blick auf die wissenschaftliche Literatur bezüglich Laufparameter (Running Economy, Strike Type, Joint Loading, Elastic Exchange, …)
▪ Anwendungen
TEIL 7: Osteopathischer Blick auf ▪ Kennzeichnungen von Laufschuhen
▪ Typen von Einlagen
▪ Beinlängendifferenz
TEIL 8: Anwendungen▪ Globales Untersuchungsschema
▪ Inhibitionstests (Typen und wissenschaftliche Begründung)
▪ Behandlungsprinzipien
▪ Anwendungen
METHODE
Der Kurs beinhaltet praktische Theorie und Praxis (Diagnose und Behandlung), unterstützt durch Fälle und Vdeomaterial. Die wissenschaftliche Literatur rund um das Laufen wird ausführlich besprochen und kritisch hinterfragt. Während des Kurses werden Diagnose- und Behandlungstechniken demonstriert und geübt.
Unterstützt wird der Kurs durch eine Powerpoint-Präsentation, die den Teilnehmern zu Beginn des Kurses präsentiert wird.